# Wahlplakate – maha’s blog

Wahlplakate

Eigentlich mag ich keine Blogs über die bevorstehende Bundestagswahl 2005 meht lesen. Aber ich kann mich dem allgemeinen Wahltrubel doch nicht entziehen. Keine Sorge! Ich schreibe hier nichts über mein Wahlomat-Ergebnis, verweise höchtens auf den alternativen Wahlautomat der Surfpoeten und schweige zum gestrigen TV-Duell der Kandidaten. Es soll vielmehr um Wahlplakate gehen, sofern sie in diesem Wahlkampf überhaupt der Rede wert sind. Nur die Wahlplakate der Grünen sind einigermaßen lustig (das „Schwarzarbeiter“-Plakat gefällt mir wegen der doppelten Mehrdeutigkeit besonders!). Im Allgemeinen überwiegt die Langeweile – von typografischen Entgleisungen mal abgesehen (die überlass ich kundigen Typografen wie hukl).
Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich. Die anderen können mich.Neulich habe ich aber im Internet ein virtuelles Wahlplakat der CDU entdeckt, das mir – wider Erwarten – doch zu denken gegeben hat. Kurz nachdem ich es gesehen hatte, war es auch schon wieder verschwunden! Deshalb veröffentliche ich es mal hier, weil es von der CDU sicher eher stiefmütterlich behandelt und vorerst wohl kaum gedruckt plakatiert werden wird.
Das Adenauer-Zitat erinnert an den Song „I am what I am“ aus dem Musical La Cage aux Folles – besser bekannt allerdings in der Version von Gloria Gaynor. Adenauer war also seiner Zeit offensichtlich voraus! Allerdings stellt sich die Frage, ob hier wirklich Gay pride zum Ausdruck kommt, oder doch eher die deutsche Version von Don’t ask, don’t tell nach US-amerikanischem Vorbild. Dass es sich um ein konservatives Plakat handelt, erkennt man auf jeden Fall bei genauerem Hinsehen an der unter dem unteren Textfeld sichtbaren Boxershorts. 🙂
Jedenfalls kann das Plakat – schon dank dem fotogenen Model – leicht vergessen machen, was die Einflussreichen bei CDU/CSU denken und sagen wie Norbert Geis, Günther Beckstein, Peter Gauweiler und auch Paul Kirchhof. Die haben bekanntlich Vorstellungen, die Schwulen, Lesben und überhaupt allen „Que(e)r-Denkern“ ziemlich querkommen dürften – nicht zuletzt auch den Leuten von den Lesben und Schwulen in der Union.

2 Gedanken zu „Wahlplakate“

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