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Anlässlich der Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland habe ich die Ausstellung Globalisierung 2.0 im Museum für Kommunikation angeschaut. Das Museum befindet sich standesgemäß am Frankfurter Museumsufer. Da ich selten in Frankfurt bin, kannte ich das Museumsufer noch gar nicht und habe es erst einmal in Ruhe erkundet, zumal das Museum für Kommunikation am Wochenende erst um 11 Uhr öffnet. Ich werde im Winter mal einen ausführlichen Museumsbesuch in Frankfurt machen müssen, denn es gibt da auch sonst viele interessante Museen.
Die Ausstellung hätte man wohl auch als DVD produzieren können, denn ihre Stärke liegt in der multimedialen Präsentation und in den Texten, weshalb ich auch gleich den Katalog Globalisierung 2.0. Chancen, Risiken, Nebenwirkungen gekauft habe. Es werden nämlich nur wenige Artefakte gezeigt, die an sich auch nicht besonders interessant sind. Man lernt jedoch eine ganze Menge aus den Texten, Filmen, Bildern und Präsentationen. Gerade das Funktionieren des internationalen Blumenhandels oder der Zusammenhang zwischen US-amerikanischen Pensionsfonds und meiner Miete waren mir bisher nicht klar; beide Beispiele zeigen sehr schön, was Glokalisierung ist. Als angenehm habe ich wahrgenommen, dass sich die Ausstellung sehr um einen neutralen Standpunkt bemüht und weder dem Neoliberalismus noch den Globalisierungsgegnern das Wort redet.
Im Katalog fand ich den Beitrag von Claus Leggewie besonders interessant. Er zeigt sehr schön am Beispiel des öffentlichen Gutes Gesundheit, dass pauschale Globalisierungskritik zu kurz greift (bzw. möglicherweise sogar auf zweifelhaften Ideologien beruht), denn Gesundheit kann nur als „Weltgesundheit“ funktionieren, denn eine isolierte „Volksgesundheit“ ist schon lange unmöglich geworden.
Einer der zwölf Themenbereiche ist übrigens auch dem globalisierten Wissen in Form der Wikipedia gewidmet mit einem überdimensionalen Foto von Benutzer:Jcornelius (Blog – rehi in Deutschland!). 🙂 Auch wegen der Würdigung von Wikipedia kann ich den Besuch der Ausstellung nur empfehlen oder alternativ den Kauf des Buches!
Schade, dass Frankfurt soweit weg ist von Hamburg. Hätte ich mir auch gerne mal sngeschaut, wird aber wohl leider nichts.
Für das Geld, das die Reise kostet, kannst du dir ja das Buch kaufen. Ich vermute auch, dass die Ausstellung vielleicht auch noch im Berliner Museum für Kommunikation gezeigt wird, denn die gehören ja zur gleichen Stiftung.