Am letzten Samstag fand in Berlin die Lange Nacht der Museen statt. Von den 31. Nächten habe ich nach meiner (hoffentlich korrekten Rechnung) nur sechs verpasst, so dass es wohl meine 25. war und ich habe die Besuche ja auch oft hier dokumentiert. So auch diesmal:
1. Station: Museum für Kommunikation Berlin
Eigentlich wollten wir ja beim Dalí-Museum beginnen, weil sich der Besuch dort wegen des hohen Eintrittspreises angeblich nur in der Langen Nacht lohnt, aber den gleichen Gedanken hatten wohl Viele und die Schlange war einfach zu lang. So ersetzten wir den Besuch einfach durch einen Rundgang durch das Museum für Kommunikation Berlin. Das lohnt sich bekanntlich immer, schon wegen des eindrucksvollen Gebäudes. Das von Sarah Wiener betriebene Museumscafé kann ich nicht empfehlen, denn eine Apfelschorle für 4,60 Euro bei Selbstbedienung (die zu wünschen übrig ließ) ist einfach zu teuer. Man sitzt dazu eher ungemütlich auf Holzstühlen auf einer „nackten“ Terrasse.
2. Station: Deutsches Currywurst-Museum Berlin
Das Museum ist zwar klein, aber recht gut gemacht. Vor allem Kinder dürften hier ihren Spaß haben. Die Currywurst, die wir uns am Ende des Besuchs gönnten, war offenbar dampfgegart, jedenfalls sehr labberig, die scharfe Soße nicht scharf. Da gibt es bessere Adressen, die ja auch im Museum Erwähnung fanden. Keine Erwähnung fand hingegen die Ketwurst (es sei denn, ich habe sie übersehen).
3. Station: Ephraim-Palais
Die Ausstellung BerlinMacher im Ephraim-Palais ist unbedingt sehenswert: Es geht um Leute, die Berlin gemacht haben. Da ich den Katalog zwar gekauft, aber noch nicht gelesen habe, kann ich noch nicht sagen, nach welchen Kriterien die Macher ausgewählt wurden, eine interessante Sammlung ist es aber allemal. Im Haus war auch ein Stand von Wikimedia. Warum der aber ganz oben und nicht bei den BerlinMachern untergebracht war, erschloss sich mir nicht, denn gerade bei den BerlinMachern griff ich das eine oder andere Mal zur Wikipedia, um zusätzliche Informationen zu erhalten.
4. Station: Nikolaikirche
Nach einem Zwischenstopp im Georgbräu (das leider seine Terrasse schon um 21.30 Uhr schließt), kamen wir zur Nikolaikirche, wo ich zuletzt bei ihrer (Wieder-) Eröffnung 1987 war, zur 750-Jahrfeier von Berlin, damals noch Hauptstadt der DDR. Da hat sich doch einiges verändert! Insbesondere die Ausleuchtung ist sehr gelungen. Eindrucksvoll ist auch das Zehdenicker Altartuch, über das noch ein Wikipedia-Artikel fehlt (den ich leider mangels verfügbarer Informationen nicht schreiben kann).
5. Station: Computerspielemuseum Berlin
Da es inzwischen zu spät war für die leider nur bis 22 Uhr mögliche Terrassenbegehung beim Café Sibylle, übersprangen wir diese Station und begaben uns direkt zum Computerspielemuseum. Das war auch gut so, denn man kann dort viel Zeit verbringen, selbst wenn das Museum nicht besonders groß ist. Etwas schade fand ich, dass die nur gelegentlich bespielbaren Geräte nicht zur Langen Nacht eingeschaltet waren. Das wäre doch ein guter Anlass gewesen, aber wahrscheinlich möchte man das Publikum zum Wiederkommen animieren. Es empfiehlt sich daher der Besuch an einem Montag zwischen 18 und 20 Uhr.
Das war dann auch schon das gesamte Programm, das wir geschafft haben. Irgendwie ist die Lange Nacht dann doch gar nicht so lang. Vielleicht sollte wirklich früher begonnen werden (gerade im Winter). Außerdem ist es natürlich nicht gut, dass bestimmte Besichtigungen nur bis 22 Uhr oder Mitternacht möglich sind. Dennoch lohnt die Lange Nacht immer und ist im Sommer auch noch klimatisch angenehm.
Für bespielbare alte Computer empfehle ich wärmstens das Vintage Computing Festival Europe http://vcfe.org/ Ende April in München. Meine Eindrücke von diesem Jahr: https://picasaweb.google.com/100090088462847995035/VCFE2012
Gruß, Frosch 🙂
Bei uns in Wien steht die lange Nacht der Museen erst diesen Samstag auf dem Plan. Anders als bei euch sind Museen in ganz Österreich geöffnet. Wir sind mit Sicherheit auch wieder dabei.
Liebe Grüße aus Wien,
das Team der Schick Seitenblicke