# computers – maha’s blog

Dudle und Foodle

Informationelle Selbstbestimmung ist ja so eine Sache: Ich selbst gehöre zu den Leuten, die gern Informationen über sich öffentlich machen. So möchte ich zum Beispiel gern, dass meine Kontaktdaten auch gefunden werden können. Andererseits möchte ich nicht die Daten anderer Leute irgendeinem Drittanbieter ausliefern. Besonders problematisch wird das, wenn es darum geht, Termine über das Internet abzustimmen. Viele benutzen dafür Doodle, aber mich nervt da schon die Werbung; was ich aber besonders problematisch finde: Durch die Benutzung von Doodle liefere ich sehr persönliche Daten einem kommerziellen Anbieter aus. Bei meinen eigenen Daten wäre mir das an dieser Stelle egal, aber es offenbaren sich dem Anbieter Informationen auch über andere Leute, insbesondere darüber, wer mit wem etwas zusammen macht (und sogar was sie gemeinsam tun, wobei die sozialen Verknüpfungen wohl interessanter sind). Wenn ich darüber nachdenke, wie häufig Doodle in einem bestimmten Umfeld verwendet wird, finde ich das schon sehr bedenklich.

Es müssen also Alternativen her: Zwei die ich seit längerem nutze, sind dudle und foodle:

  • dudle ist ein Tool der TU Dresden, das freie Software (AGPL 3.0) und sehr „privatheitsorientiert“ ist. Ich habe es vor allem im Chaos Computer Club kennen und schätzen gelernt. Ich finde allerdings die Web-Oberfläche sehr altmodisch und auf mobilen Geräten praktisch unbenutzbar. Irgendwie ist da die Entwicklung stehen geblieben. Schade!
  • foodle, ebenfalls freie Software, die dem DFN-Terminplaner zugrunde liegt, den ich seit geraumer Zeit auch für meine dienstlichen Belange nutze. Besonders mit den Daten von Studierenden sollte ja sorgfältig umgegangen werden, was der DFN-Verein sicher besser gewährleistet als ein kommerzieller Anbieter. Für weniger dienstliche Angelegenheiten nutze ich das gleiche Programm über foodl.org, da diese Seite auch mobil besser zu handhaben ist.

LaTeX in Word umwandeln

Wenn ich Bücher oder Artikel schreibe, benutze ich ja meistens das Schriftsatzsystem LaTeX. Hier ein paar Gründe:

  1. Ich bekomme ein schönes pdf (dank XeTeX kann ich auch bei den Schriftarten dabei alle Register ziehen, ich finde ja die TeX-Standard-Schriftart Computer Modern nicht so ansprechend).
  2. Die Literaturverwaltung mit bib(la)tex (und biber) funktioniert einwandfrei. Ich bekomme die richtigen bibliografischen Angaben direkt im Bibtex-Format aus den gängigen Datenbanken und natürlich aus Zotero, Google Scholar, BibSonomy usw. Außerdem habe ich für meine Interessengebiete schon größere Literaturdatenbanken in Bibtex.
  3. Querverweise funktionieren in Latex einwandfrei (ein großes Manko bei Pages).
  4. Ich benötige häufig komplizierte Sonderzeichen: Phonetische Zeichen sind dank UTF-8 zwar fast überall verfügbar, nur sehen sie meist typografisch merkwürdig aus. Außer in Latex ist es fast unmöglich, beliebige Zeichen zu kombinieren, was aber in linguistischen Arbeiten oft nötig ist, insbesondere wenn es um Dialekte geht.
  5. Die interlineare Übersetzung von exotischen Sprachen ist ohne Latex eine ziemliche Fummelei.
  6. Ich lasse mich vom Inhalt nicht durch Formatierungsfragen während der Texterstellung ablenken.

Das Problem ist aber, dass viele Herausgeber gern statt einer Latex-Datei eine Word-Datei haben möchten (manchmal „unformatiert“, häufig auf der Basis eines eigenen Stylesheets). Die Umwandlung von Latex zu Word ist eigentlich ganz einfach, wenn man weiß, wie es geht. Ich habe verschiedene Lösungen ausprobiert und nur eine scheint mir (trotz einer gewissen Komplexität) wirklich ohne Abstriche gangbar: Die Umwandlung vollzieht sich in drei Schritten:

tex4ht

Das Script htlatex kompliliert latex-Dateien mit dem Paket tex4ht. Auf der Kommandozeile gebe ich Folgendes ein:

htlatex Latexdatei.tex 'html,charset=utf-8,NoFonts'

Damit wird die Latexdatei in eine html-Datei umgewandelt. Mit der zweiten Option wird im Header dieser Datei vermerkt, dass es sich um eine UTF8-kodierte Datei handelt (was aber nicht stimmt, dazu gleich mehr). Die dritte Option unterdrückt die Angabe von Zeichensätzen in der html-Datei, denn die brauchen wir nicht, da die am Ende herausfallende Datei entweder „unformatiert“ sein oder einem Stylesheet entsprechen soll.

Korrekt in UTF8 umgewandelt würde die Datei mit folgenden Optionen (das Leerzeichen zu Beginn der zweiten Optionsgruppe ist wichtig):

htlatex Latexdatei.tex 'html,charset=utf-8,NoFonts' ' -cunihtf -utf8 -cvalidate'

Das führt aber dazu, dass die Datei auch Ligaturen enthält, was für die weitere Verarbeitung aber störend ist. Ohne die zweite Optionsgruppe ist die entstehende html-Datei (trotz anderer Information im Header) in ISO-8859-1 kodiert und enthält keine Ligaturen.

Kodierung korrigieren

Ich muss also die Kodierung korrigieren mit:

iconv -f ISO-8859-1 -t UTF-8 Latexdatei.html

Jetzt haben wir eine html-Datei in der richtigen Kodierung (entsprechend der Angabe im Header). Diese Datei kann ich natürlich als html-Seite veröffentlichen, was ich aber gar nicht möchte. Es ist vielmehr die Grundlage für die Weiterverarbeitung, die ich mir gar nicht anschaue.

pandoc

Die entstandene html-Datei kann ich jetzt in jedes beliebige Format umwandeln dank Pandoc. So ist es kein Problem, einfach ein schönes E-Book zu produzieren (epub oder gar epub3). Auch die Umwandlung in doc oder docx ist möglich. Ich gehe allerdings meist über einen Zwischenschritt und wähle odf, damit ich mir die Datei noch mal mit Open/LibreOffice ansehen und durchsehen kann, bevor ich sie als Word-Datei abspeichere und an den Herausgeber schicke.

Bevor jetzt jemand fragt: Die direkte Umwandlung von latex nach doc mit pandoc liefert keine auch nur im Ansatz zufriedenstellenden Ergebnisse. Insbesondere bekomme ich biblatex nicht richtig mit pandoc vermählt.

app.net (ADN)

Viele haben ja schon über app.net (kurz ADN) geschrieben (einfach mal die Suchmaschine eurer Wahl befragen), jetzt tue ich es auch. Für diejenigen, die noch nie davon gehört haben: auf den ersten Blick ist app.net so etwas wie twitter mit 256 statt 140 Zeichen. Dabei ist allerdings ein Account kostenpflichtig oder man hat eine kostenlose Einladung.

Durch die längeren Posts ist ADN deutlich stärker diskussionsorientiert als Twitter. Dadurch hat es einen anderen Charakter als Twitter, das ja mehr und mehr so etwas wie ein Link-Ticker wird. Aber der eigentliche Vorteil ist die Einbindung von externen Apps: Hier gibt es schon jetzt ein paar sehr schöne Sachen (und es entstehen ja ständig neue): Besonders hübsch ist Climber, eine App, mit der Videoclips von 11 Sekunden Länge aufgenommen und auf app.net veröffentlicht werden können. Das ist etwas, das ich sonst nicht kenne und das manchmal ganz praktisch ist. Einfach mal testen!

Leider gibt es Climber bislang nur für iOS. Dafür können sich die Android-Nutzer über den meiner Meinung nach besten Client für app.net, nämlich Robin. Für iOS kann man Felix nehmen, der ist auch nicht schlecht und macht schöne Links.

Für Gespräche im Chat-Raum würde ich ja IRC nehmen, aber auch das kann ADN, nämlich mit Patter. Eine gute Idee ist auch das Umfragetool Question.

Kritik habe ich natürlich auch: Eigentlich finde ich ja verteilte Systeme wie identi.ca besser. Das befindet sich aber gerade in der Umstellung auf pump.io, und man kann sich nicht mehr bei identi.ca anmelden. Leider bezweifle ich, dass das wirklich aus der Nische raus kommt – vielleicht, wenn es da mal schöne Clients gibt.

Also: probiert es auch! Und wer noch Tipps für apps für ADN hat, bitte in die Kommentare!

Lange Nacht der Museen

Am letzten Samstag fand in Berlin die Lange Nacht der Museen statt. Von den 31. Nächten habe ich nach meiner (hoffentlich korrekten Rechnung) nur sechs verpasst, so dass es wohl meine 25. war und ich habe die Besuche ja auch oft hier dokumentiert. So auch diesmal:

Museum für Kommunikation Berlin

1. Station: Museum für Kommunikation Berlin

Eigentlich wollten wir ja beim Dalí-Museum beginnen, weil sich der Besuch dort wegen des hohen Eintrittspreises angeblich nur in der Langen Nacht lohnt, aber den gleichen Gedanken hatten wohl Viele und die Schlange war einfach zu lang. So ersetzten wir den Besuch einfach durch einen Rundgang durch das Museum für Kommunikation Berlin. Das lohnt sich bekanntlich immer, schon wegen des eindrucksvollen Gebäudes. Das von Sarah Wiener betriebene Museumscafé kann ich nicht empfehlen, denn eine Apfelschorle für 4,60 Euro bei Selbstbedienung (die zu wünschen übrig ließ) ist einfach zu teuer. Man sitzt dazu eher ungemütlich auf Holzstühlen auf einer „nackten“ Terrasse.

2. Station: Deutsches Currywurst-Museum Berlin

Das Museum ist zwar klein, aber recht gut gemacht. Vor allem Kinder dürften hier ihren Spaß haben. Die Currywurst, die wir uns am Ende des Besuchs gönnten, war offenbar dampfgegart, jedenfalls sehr labberig, die scharfe Soße nicht scharf. Da gibt es bessere Adressen, die ja auch im Museum Erwähnung fanden. Keine Erwähnung fand hingegen die Ketwurst (es sei denn, ich habe sie übersehen).

3. Station: Ephraim-Palais

Die Ausstellung BerlinMacher im Ephraim-Palais ist unbedingt sehenswert: Es geht um Leute, die Berlin gemacht haben. Da ich den Katalog zwar gekauft, aber noch nicht gelesen habe, kann ich noch nicht sagen, nach welchen Kriterien die Macher ausgewählt wurden, eine interessante Sammlung ist es aber allemal. Im Haus war auch ein Stand von Wikimedia. Warum der aber ganz oben und nicht bei den BerlinMachern untergebracht war, erschloss sich mir nicht, denn gerade bei den BerlinMachern griff ich das eine oder andere Mal zur Wikipedia, um zusätzliche Informationen zu erhalten.

Nikolaikirche

4. Station: Nikolaikirche

Nach einem Zwischenstopp im Georgbräu (das leider seine Terrasse schon um 21.30 Uhr schließt), kamen wir zur Nikolaikirche, wo ich zuletzt bei ihrer (Wieder-) Eröffnung 1987 war, zur 750-Jahrfeier von Berlin, damals noch Hauptstadt der DDR. Da hat sich doch einiges verändert! Insbesondere die Ausleuchtung ist sehr gelungen. Eindrucksvoll ist auch das Zehdenicker Altartuch, über das noch ein Wikipedia-Artikel fehlt (den ich leider mangels verfügbarer Informationen nicht schreiben kann).

Atari ST

5. Station: Computerspielemuseum Berlin

Da es inzwischen zu spät war für die leider nur bis 22 Uhr mögliche Terrassenbegehung beim Café Sibylle, übersprangen wir diese Station und begaben uns direkt zum Computerspielemuseum. Das war auch gut so, denn man kann dort viel Zeit verbringen, selbst wenn das Museum nicht besonders groß ist. Etwas schade fand ich, dass die nur gelegentlich bespielbaren Geräte nicht zur Langen Nacht eingeschaltet waren. Das wäre doch ein guter Anlass gewesen, aber wahrscheinlich möchte man das Publikum zum Wiederkommen animieren. Es empfiehlt sich daher der Besuch an einem Montag zwischen 18 und 20 Uhr.

Das war dann auch schon das gesamte Programm, das wir geschafft haben. Irgendwie ist die Lange Nacht dann doch gar nicht so lang. Vielleicht sollte wirklich früher begonnen werden (gerade im Winter). Außerdem ist es natürlich nicht gut, dass bestimmte Besichtigungen nur bis 22 Uhr oder Mitternacht möglich sind. Dennoch lohnt die Lange Nacht immer und ist im Sommer auch noch klimatisch angenehm.

Google+

Seit letztem Donnerstag teste ich Google+ und kann mich freuen, weil sich nachgerade herausstellt, dass es gut war, facebook auszulassen, denn Google+ ist einfach besser. Auch zum Microblogging komm ich weniger, weil auch das über Google+ besser geht (es ist allerdings eher „Miniblogging“ als Microblogging). Allerdings muss ich Isotopp zustimmen, dass es sich bei Google+ nicht einfach um ein besser facebook handelt, eventuell noch vermischt mit Twitter. Google+ ist mehr:

  1. Es fasst eine Reihe von Google-Diensten zusammen (Buzz, Reader, Talk, Google Profile, +1 und Picasa). Allein aus dieser Verknüpfung ergibt sich ein zusätzlicher Nutzen: Man kann Empfehlungen und Fotos besser austauschen, über Profile kann man gleich auf Inhalte zugreifen, man findet Informationen schneller usw.
  2. Der eingebaute Videokonferenzdienst „Hangout“ ist so ziemlich der erste schmerzfreie Dienst seiner Art. Ich habe mal an einer Seminarsitzung über Skype teilgenommen, weil eine Gastdozentin in der Vulkanasche steckengeblieben war, und das war seinerzeit (so lange ist es ja noch nicht her) richtig anstrengend. Mehrfach brach die Verbindung zusammen oder stockte zumindest. Eine Diskussion war praktisch nicht möglich, weil dann immer die Kamera geschwenkt werden musste, von den Lautstärkeschwankungen und Störgeräuschen ganz zu schweigen! Mit Hangout geht das ganz leicht – wie ich bereits testen konnte.
  3. Die eigentliche Neuerung, die wirklich revolutionär ist, sind die Kreise: Man entscheidet damit, wer was von einem wissen darf. Das klingt jetzt eher banal, aber (außer bei Diaspora) wurde diese nahe liegende Idee bisher nicht verwirklicht (bei Diaspora auch nicht so konsequent): Ich kann für alle meine Inhalte (nicht nur für meine Buzzes und Fotos, sondern auch für Profildaten usw.) genau bestimmen, wer was sehen darf. So kann ich mit Freunden, Bekannten, Kollegen jeweils getrennt kommunizieren und Daten austauschen. Ein Kontakt erfährt nur, dass er bei mir in einem Kreis ist, weiß aber nicht in welchem. Ich kann dabei auch Kreise anlegen wie „Unsympathen“ oder „Mimosen“, die ich ggf. mit gewissen Inhalten verschone, oder auch „sehr gute Freunde“, die dann andere Kontaktdaten und Informationen über mich bekommen als „Geschäftspartner“. Das ist schon sehr gut durchdacht. Damit dürften die Rufe nach einem Digitalradierer bald etwas leiser werden.

Google macht mit dem neuen Dienst viel richtig und die Sache hat großes Potenzial: Der Dienst kann vielleicht sogar E-Mail ersetzen, denn über Google+ kommuniziert es sich leichter und schneller. Viele Probleme können so unverzüglich – quasi per Instant Messaging – gelöst werden. Selbstverständlich wäre eine verteilte Lösung besser, in der jeder seinen eigenen Google+-Server haben könnte, aber bis Google+ zu einer freien und verteilten Plattform wird, dürfte noch einige Zeit vergehen: Die Verknüpfung aller über Google+ ausgetauschten Informationen und das kollaborative Bewerten von Inhalten ist natürlich ein enormes Kapital für Google. Hier liegt auch die Gefahr: Google wird nach und nach Informations- und Kommunikationsmonopolist (noch mehr als es schon ein solcher ist). Zum Glück gehört es zu Googles Geschäftsmodell, nicht böse zu sein, aber da ist das ja ähnlich wie bei Rechtsstaaten, die eigentlich auch nicht böse sind und doch immer eine Gefahr für die Freiheit darstellen. Ich würde ruhiger schlafen, wenn anstelle nur eines Anbieters kleine dezentrale Strukturen interagieren würden, die nicht von Monopolisten oder Staaten beherrscht werden.

Wer mir beim Testen von Google+ über die Schulter schauen möchte, muss nur auf mein G+-Profil klicken.

Vimperator

In letzter Zeit verwende ich wieder vermehrt den Firefox-Webbrowser – vor allem im Büro. Der Grund dafür ist, dass ich inzwischen am liebsten auf die Maus verzichte. Ich benutze im Büro nämlich einen Desktop-Computer, der kein Trackpad, sondern eine normale Tastatur und eine USB-Maus hat. Es ist also ein weiter Weg von der Tastatur zur Maus und wenn ich da oft rübergreife, habe ich nach kurzer Zeit schon das Gefühl, einen Tennisarm zu bekommen. Am liebsten möchte ich also meine Finger an der Tastatur behalten. Das würde beim Surfen im Web natürlich schwerfallen, gäbe es da nicht dieses geniale Firefox-Plugin Vimperator. Damit ist es möglich, die beim Surfen ja brach liegende Tastatur anstatt der Maus zu verwenden. Die Tastaturbefehle entsprechen den Befehlen, die im Editor Vim verwendet werden und die ich so ungefähr im Kopf habe (auch wenn ich kein Power-User dieses Editors bin). Das ist schon sehr praktisch: Um ein neues Tab zu öffnen, tippe ich logischerweise einfach ein t, reload ist r, runterscrollen kann man mit j, ctrl-d oder space, ganz ans Ende der Seite mit G, mit gg an den Anfang usw.

Besonders schön ist die Textvervollständigung: Wenn ich nach t anfange zu tippen, macht der Browser gleich Vorschläge aus der History und den Bookmarks, so dass eigentlich wenig zu tippen ist. Tippt man f kann man einen Link öffnen, und zwar über eine Zahl, die neben allen Links auf der gerade sichtbaren Seite erscheint, oder indem man einfach anfängt, den Linknamen einzutippen. Sobald eine eindeutige Zeichenfolge eingetippt ist, öffnet sich auch schon der zugehörige Link. Das ist überaus praktisch, denn man braucht meist nur ein paar Buchstaben zu tippen. Das geht in der Regel schneller als der Griff zur Maus, das Mausgeschubse und der nachfolgende Klick. Mit F öffnet sich der Tab im Hintergrund.

Einmal getätigte Kommandos (in die Kommandozeile kommt man mit dem Doppelpunkt) lassen sich natürlich aus der Kommando-Historie mit dem Pfeil nach oben wieder hervorholen. b zeigt die Buffer (also die offenen Tabs) an, die man dann über ihre Nummer anspringen kann. Aus alter Gewohnheit lasse ich mir aber die Tabs am oberen Browserrand anzeigen, weil ich eh einen großen Bildschirm habe. Ich kann dann mit ctrl-n/ctrl-p zum nächsten oder vorletzten springen oder mit gt/gT (davor kann ich auch eine Zahl angeben, um einen Tab direkt anzuspringen). Alle anderen Toolbars kann ich mir sparen, zumal der geöffnete Link sowieso unten angezeigt wird (und natürlich ob ssl verwendet wird), d.h. man hat fast eine Vollbilddarstellung.

Für Mac-User kommt erleichternd hinzu, dass cmd und ctrl unterschiedliche Tasten sind und sich deshalb nicht ins Gehege kommen, bei Nicht-Macs muss man aufpassen, dass man nicht versehentlich ctrl-c mit y (yank) für das Kopieren in den Zwischenspeicher verwechselt. Der Vimperator kann natürlich noch viel mehr, was zu entdecken ich den interessierten Lesern überlasse.

Meine Surf-Geschwindigkeit und auch mein Surf-Komfort haben sich dadurch ziemlich erhöht (vor allem durch den Verzicht auf die Maus). Ich verstehe gar nicht, wieso die Browser nicht standardmäßig so eine Tastaturbedienoption haben, denn wenn man nicht gerade irgendein Formular ausfüllt, ist die Tastatur ja beim Websurfen ungenutzt.

Update: Das Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten! So wies mich @spicewiesel gerade darauf hin, dass der klassische Vimperator inzwischen unter pentadactyl als Fork von Vimperator von dem ursprünglichen Vimperator-Team weiterentwickelt wird. Ich sehe wenige Unterschiede, außer einem wichtigen: Unter Pentadactyl kann man https besser von http unterscheiden, was natürlich wichtig ist. Ich teste mal den Fork und bleibe möglicherweise dann dabei.