# Wikipedia – Seite 3 – maha’s blog

Göttingen: Stadt, die Wissen schafft

Goettingen: Stadt, die Wissen schafft

Bien sûr, ce n’est pas la Seine,
Ce n’est pas le bois de Vincennes,
Mais c’est bien joli tout de même,
A Göttingen, à Göttingen.

Barbara: Göttingen (1964)

Kanaldeckel

Die BahnCard 100 verwandelt Deutschland ja in so eine Art Nahverkehrsnetz, wo man dank des InterCityExpress auch mal längere Strecken zurücklegen kann – mit dem Gefühl nur mal eben in der eigenen Stadt unterwegs gewesen zu sein. In Berlin bin ich oft – als ich noch an der Freien Universität tätig war – vom Büro aus über eine Stunde unterwegs gewesen, um noch mit Freunden abends ins Kino zu gehen. So macht es dann kaum noch einen Unterschied, wenn man mal abends nach Göttingen fährt, um am dortigen Treffen der Wikipedianer teilzunehmen.

Gänseliese

Das war insgesamt eine sehr nette Veranstaltung. Es war ein ganzes Dutzend Wikipedianer zugegegen, unter anderem auch Mathias Schindler aus Frankfurt am Main, den ich ja schon wegen seiner lesenswerten Beobachtungen zur Brockhaus Enzyklopädie sehr schätze und mit dem ich mich auch wieder angeregt unterhalten habe. Er hat bei der Vorstellung der neuen Auflage vom Brockhaus-Verlag als Liebesgabe für Journalisten ein kleines Notizbuch im Brockhaus-Look geschenkt bekommen, in dem er jetzt alle Fehler des neuen Brockhaus sammelt. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein.
Mit Nina hab ich mich über das Verhältnis zwischen Nerds und Wikipedianern unterhalten. Ich bin der Meinung, dass Wikipedianer auch Nerds sind, denn sie haben doch sehr ähnliche Eigenschaften: Es ist schon sehr nerdig, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen, um noch schnell einen Artikel exzellent zu machen oder an einer Löschdiskussion teilzunehmen. Auf der anderen Seite ist der Wikipedianer (homo sapiens vichipaediensis) schon eine etwas andere Art Nerd als der gemeine Hacker (homo sapiens nerdus nerdus): Der Frauenanteil bei den Wikipedianern ist höher und diese konzentrieren sich bisweilen auf völlig andere Themen als der nerdus nerdus: In Güttingen überwog eindeutig die Geisteswissenschaft.
Wir kamen auf Themen, deren Existenz und Relevanz ich vorher kaum erahnt hatte: So arbeitet Wikipedianer Alkibiades an der Exzellenz des Artikels Berufsfreiheit: Hinter diesem Thema verbirgt sich wirklich Spannendes: Zum Beispiel die Frage nach Umfang und Art bürgerlicher Grundrechte; Während in der ersten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der französischen Revolution von Berufsfreiheit keine Rede war, kam diese in der Fassung von 1793 vor; man kehrte jedoch später zur Urfassung zurück.

Geprüftes Wissen

Wie Mathias Schindler in seinem Blog berichtet, schreibt die Schweizer Sonntagszeitung anlässlich der Neuauflage der Brockhaus-Enzyklopädie:

Redaktionell hat der Brockhaus mit sechs neuen Bänden und 7000 zusätzlichen Seiten massiv gewonnen. Mit 300 000 Stichworten und 24 500 Seiten ist der Umfang nun mit der deutschen Wikipedia vergleichbar. Natürlich streichen die Leipziger Enzyklopädisten ihr besseres Bild- und Tonangebot gegenüber der Gratiskonkurrenz heraus und pochen auf ihr «fachlich geprüftes Wissen».

Das mit dem fachlich geprüften Wissen würde ich etwas anders sehen. Gehört nämlich der Fachwissenschaftler zu einer bestimmten Schule (was meistens der Fall sein dürfte), wird auch vor allem diese Schule vertreten. Das kann man schön sehen – zum Beispiel bei den Indianersprachen.

Dennoch erweist sich auch in der wissenschaftlichen Arbeit die oft ungesicherte, dafür reichlich vorhandene Information der Wikipedia mit gebotener Vorsicht als gutes Sprungbrett für weitergehende Recherchen. Ein Blick in die Artikel über die Landsgemeinde oder Appenzell Innerrhoden führte mit Wikipedia weiter als mit der bisherigen Multimedial-Ausgabe des Brockhaus. Erst die jetzt vorgestellte Neuausgabe kann hier gleichziehen.

Die Beispiele sprechen für sich… Schnell mal einen Blick auf Landsgemeinde und Appenzell Innerrhoden werfen! Gerade die Ortsartikel dürften in der Wikipedia weitgehend verlässliche Informationen bieten.

Der neue Brockhaus punktet bei der Wahl von Quellentexten, Fotos, Grafiken und gut recherchierten Literaturverweisen.

Literaturverweise sind sicher ein Plus. Das muss ich mir mal ansehen. Aber wahrscheinlich fehlen nach wie vor Quellenverweise und eine Angabe, wer den jeweiligen Artikel geschrieben hat.

Für Begriffe der Aktualität oder des Alltags ist er sich aber nach wie vor zu fein. Wenn der Sohn nach «Ovo» sucht, stösst er nur bei Wikipedia auf die gesuchte Ovomaltine, aber auch auf die «Polit-Tunte und Aids-Aktivistin Ovo Maltine». Im neuen Brockhaus findet er nur ein Zitat aus der «Ars Poetica» des antiken Schöngeistes Horaz: «Bellum Troianum orditur ab ovo».

Das ist sehr schön ausgedrückt: „Der Brockhaus ist sich zu fein.“ Die Beispiele zeigen sehr schön das Problem; Jemand der nach Ovo sucht, möchte wahrscheinlich etwas über Ovomaltine oder Ovo Maltine wissen. Da sollte auch der Brockhaus helfen. Ich bin jedenfalls auf Mathias‘ Besprechung gespannt. Um die Arbeit beneide ich ihn nicht. Ich denke, er wird sehr kritisch sein. Vielleicht wird dann auch endlich klar, dass das Prädikat „geprüftes Wissen“ besser zur Wikipedia passt als zum Brockhaus.

Gedächtnis, Wikipedia-Stammtisch Köln

Gestern bin ich auf einem Nostalgietrip durch Köln gelaufen, durch die Stadt, in der ich immerhin sieben Jahre meines Lebens verbracht habe (in den spießigen 1980er Jahren, der „Vorwendezeit“). Ich habe dabei eine Menge über mein Gedächtnis erfahren: Als ich an meinem früheren Wohnhaus in der Kölner Südstadt vorbeikam, vielen mir bei der Betrachtung des Klingelschilds plötzlich wieder die längst vergessen geglaubten Namen meiner Nachbarn ein, die dort gar nicht mehr wohnen. Das war vielleicht ein sonderbares Gefühl!
Anschließend habe ich mich an der Hahnentorburg noch mit einem Freund getroffen. Das schöne Wetter trug ebenfalls zu meinem Wohlbefinden bei, und plötzlich bekam ich fast so etwas wie Heimweh nach Köln.
Abends war ich dann beim Kölner Wikipedia-Stammtisch, den Elya wohl auch mir zu Ehren organisiert hatte. Das war ein nettes Zusammentreffen: auch Magnus war dabei und zufällig ein Bekannter aus meiner Studentenzeit, den ich gleich wiedererkannte, während er doch etwas überlegen musste, nämlich Loegge. Später kamen noch towo und Ezri, die zusammen ein wenig an Tünnes und Schäl erinnerten. (Wahrscheinlich habe ich es mir mit dieser Bemerkung mit beiden verscherzt.) 🙁
Erdal war wahrscheinlich meine interessanteste Neuentdeckung unter den Wikipedianern: ein ausgewiesener Kurden-Experte, mit dem ich lange über Sprachplanung und ähnliche Themen diskutiert habe.

Mascarpone-Creme

Ganz spät wurde mit Factumquintus auch noch der Frauenanteil vergrößert. Es war eine nette Runde, die sich an diesem Abend im Literaturcafé Goldmund zusammengefunden hatte. Die Mascarpone-Crème kann ich übrigens empfehlen!

Schwampel und Heuriger

Anlässlich der Bundestagswahl 2005 habe ich ein neues Wort gelernt, nämlich Jamaika-Koalition bzw. Schwampel, wobei mir letzteres viel besser gefällt als Jamaika-Koalition, obwohl die Assoziation mit einer Bananenrepublik bei dieser Bezeichnung nicht besonders fern liegt. Schwampel klingt aber auch sehr passend – irgendwie unrein und unangenehm. Es wird wohl keine Schwampelkoalition in Deutschland geben, während eine Ampelkoalition noch im Rahmen der Möglichkeiten bleibt. Es bleibt spannend!
Wer von der Bundestagswahl genug hat, kann sich amüsieren über einen Beitrag zum Alternativprojekt zur Wikipedia namens Wikiweise: Heuriger.
Das soll eine Verbesserung gegenüber Heuriger in der Wikipedia sein?
Interessant ist auch, wenn man in Wikiweise nach dem Wort Mittelalter sucht (mit der Wikiweise-Suchfunktion). Dort findet man nur Erfundenes Mittelalter. Auch in der Wikipedia gibt es Erfundenes Mittelalter, aber bei Wikiweise gibt es offensichtlich (zur Zeit zumindest) nur dieses. Wahrscheinlich glaubt man dort wirklich an diese Verschwörungstheorie und hat daher auf den Artikel Mittelalter gänzlich verzichtet.
Als Vertreter des „fairen Bloggens“ füge ich gleich hinzu, dass allein die Auswahl „Zufälliger Artikel“ bei der Wikipedia sehr viel Ulkiges zu Tage fördert. Dass ich hier allerdings eher über Lustiges aus Wikiweise berichte, provoziert der Anspruch, den die „Wikiweisen“ an eine Enzyklopädie stellen, aber zu erfüllen offensichtlich nicht in de Lage sind.
Während ich versucht habe, noch etwas Sinnvolles zustandezubringen, nämlich den Wikipedia-Artikel Gnomonik, hat Southpark gerade noch etwas Lustiges in der Wikipedia entdeckt, das ein anderer Wikipedianer wahrscheinlich ernst meint: die Wikipedia-Diplome. 🙂

Wikimania Closing & Day #4+

The Wikimania Closing Session was a bit long, but I liked the results of the Wikimania Media Competitions very much. After that, some of us went out for dinner again and had at-length discussions about Wikipedia issues and the like, so it got late once more, but on day #4+ (Monday) we had to get up early for the meeting of the Wikimedia Local Chapters, the word local means something like ’national‘ here. I don’t know why they are called local—perhaps this is a measure to avoid nationalism—I don’t know…
The governing board of Wikimedia Deutschland had a meeting with a possible sponsor, too, which was quite interesting. Unfortunately, I had to hurry away to get my train. I shared the taxi with Hanno Wagner, one of the network people of the event. He had done a good job and blogged about the event. The network was sometimes unstable, but it worked! They even could fix the temporary unstabilities on day #4! I hope that Hanno aka Rince will be actively involved at the 22c3, the 22nd Chaos Communication Congress, the next big event I’m looking forward to.
Back at home, I had guests arriving from Montreal. It’s nice to be home again and have an international atmosphere there too. I’m getting addicted… 🙂 I will, however, continue my blog in German, since more local stuff is concerned [You are allowed to protest!]. Perhaps, I’ll switch to English for another special on my Wagner experience in Bayreuth in ten days and for the 22c3 special at the end of the year.
Brenno de Winter pointed out to me an interesting article on Bruce Schneier’s security blog: It is about the Orlando airport security program where you can get some sort of security-clearance subscription, in order to get to your flight faster than uncleared people. Beside the fact that this “clearance” may be a security problem in itself, it reminds me of Rop Gonggrijp’s proposal to let people check themselves.

Wikimania Day #2 & #3

The first day of Wikimania was rather long again, so I missed the first morning lectures of the second day.
I went to the presentation of Logos, a multilingual collaborative dictionary. The dictionary would be great, but unfortunately they haven’t thought about a license, so the material is simply unusable, because one doesn’t know to whom the material belongs. Since there are no regulations, every entry and every modification belongs to its creator, which means that the material is not free. Each and every contributor has to be asked, which is simple not feasible.
An old friend of mine, whom I haven’t met for years, had a contribution on Wikitution, an interesting idea of his to create a European constitution in a wiki.
The day’s highlight was Ward Cunningham’s lecture on the genesis and future of the original wiki. Although the topic is interesting in itself, the presentation was a bit monotonous (perhaps the sound system contributed to this, because the sound was a bit low). I had to fight against sleep, which is always bad. I am thinking of suggesting Ward to come to the Chaos Communication Congress, perhaps the audience can make a difference…
We went out for dinner and later to the Wikimania Party. I met some people that were no wikipedians, but had other interests or experiences about Wikis. To a certain degree that was quite interesting too, although the real thrill always is to meet people you have known virtually for a long time and meet for the first time in real life. In the evening there was a very interesting television documentary about Wikipedia on Arte. Before going to bed, I wanted to go online once more. It worked, but the network was rather unstable. I don’t really know why the organizers are so proud of their network.
I started the third day early enough to go to Richard Stallman’s lecture. It was quite interesting to see him, because his old-school hippie appearance is quite spectacular. Unfortunately, he told us what most, if not all of us, already knew: that software and knowledge had to be free as in free speech and not as in free beer and so on… nothing really gnew came out of it.
The session on wikis and scientific publications was partly interesting, but again I gained most out of quite a number of informal conversations with other participants. By the way, don’t miss the pictures on flickr.

Wikimania

Yesterday afternoon I arrived in Frankfurt for the Wikimania Conference. After getting my room at the Haus der Jugend, I went out for dinner with a Frankfurt-based friend of mine. I returned to the Youth Hostel after one o’clock and was at once drawn into some nightly discussions: showed us his bird-whistling interface for Wikipedia: According to certain criteria (concerning contents, author etc.) a Wikipedia article is translated into bird songs on a Mac, and we discussed a system to generate InterWiki links almost automatically. Unfortunately, I don’t remember the person that programmed that system.
It got very late and I missed the morning session on the following first congress day, but I did make it to Jimmy Wales’s opening lecture and its discussion which was quite interesting (perhaps more than the lecture itself). At lunch time I had very interesting discussions with fellow wikipedians and with KDE developers. KDE is now integrating Wikipedia access into their system which happens to be the operating system I use. There are nice things to come: One will be able to access Wikipedia directly from the desktop, get information about the displayed date (some kind of news service) and applications like amaroK or KStars can directly access the Wikipedia knowledge base. Of course, there are problems: is KStars accessing Wikipedia language dependently or is there a language-independent approach, perhaps making use of InterWiki links?
What is most important about such gatherings is that they allow for loads of informal discussions. Just now I’m following the section about NPOV and I’m really looking forward to discussing some of the issues informally.

Planungen, Wikipedia, Zelig

Am Sonntag habe ich mich mit Henriette im Café Bilderbuch zum Frühstück getroffen, um unsere gemeinsame Reise zur What the Hack zu planen, zu der wir in weniger als einer Woche aufbrechen werden. Insbesondere musste überlegt werden, was alles noch zu kaufen ist. Der Brunch war wirklich sehr gut! Ich kann das Bilderbuch durchaus empfehlen!
Nachmittags war ich dann noch ein Bier trinken im Café am Neuen See im Tiergarten. Danach war ich noch kurz in der c-base, wo es mal wieder einen Wikipedia-Stammtisch gab. Anschließend bin ich in den Chaos Computer Club Berlin: ich hatte die Filme Zelig und Manhattan Murder Mystery von und mit Woody Allen mitgebracht, aber die Cineasten waren alle nicht da; so habe ich mir Zelig allein angeschaut. Eigentlich hätte ich ihn gern den CCC-Cineasten gezeigt, denn ich selbst kannte ihn ja schon und halte ihn für einen der besten Filme, die ich kenne. Schon lange vor dem Digitalfilm hat Woody Allen hier etwas sehr Trickreiches geleistet: Der Film ist ein Pseudo-Dokumentarfilm über eine Person namens Leonard Zelig, die aus modernen Interviews mit „Augenzeugen“ und aus vermeintlich altem Film- und Fotomaterial besteht, auf dem Zelig – gespielt von Woody Allen – zu sehen ist. Dazu hat sich der Schauspieler zum Teil mit der Bluescreen-Technik in altes Material hineinkopieren lassen. Ein außergewöhnlicher Film! Am besten gefällt mir der Film im Film! (Es wird über einen Spielfilm über Zeligs Leben berichtet und Ausschnitte werden gezeigt.)

Grimme-Online-Award und Intel-Publikumspreis an Wikipedia

Am Donnerstag bin ich nach Köln gefahren, denn in der Nähe von Köln auf Schloss Bensberg fand die Verleihung des Grimme-Online-Awards statt, bei dem ich zusammen mit Kurt, Magnus und Nocturne die Wikipedia vertreten sollte. Kurt und ich trafen uns schon am Kölner Hauptbahnhof, von wo ein Shuttle uns nach Bensberg brachte. Zum Glück hatte ich noch ein paar Minuten Zeit, mich umzuziehen, denn ich wollte ja mal wieder meinen Smoking nutzen.
Wie erhofft gewann die Wikipedia dann einen Grimme-Online-Award für den Bereich Wissen und Bildung. Überreicht wurde er von Peter Kloeppel. Die Freude war natürlich schon ziemlich groß, aber es sollte noch besser kommen: Zum Schluss ging es nämlich noch um den Intel Publikumspreis, für den im Intnet abgestimmt werden konnte. Dieser wurde von John Malkovich überreicht – auch an uns Wikipedianer!
Das Pikante an dieser Sache ist, dass ich selbst dank des Films Being John Malkovich gedacht hatte, dieser Schauspieler sei eine fiktive Person. Nun konnte ich mich vom Gegenteil überzeugen. Zum Glück hatte ich den Film ja auch kürzlich gesehen.
Im Anschluss an die Veranstaltung haben wir noch mit verschiedenen anderen Preisträgern und Presseleuten gesprochen, zum Beispiel mit einem Vertreter von Lycos Europe, den Machern von blinde-kuh.de und zwei Leuten der Lifestyle-Seiten virtual-nights.com. Es gab eine Art Ball mit einem so genannten „flying buffet“, was aber mehr Hunger hervorrief als satt machte. Dafür gab es im Anschluss noch eine „Küchenparty“ in der angrenzenden Catering-Küche, wo es Bratwurst mit Pommes frites und eine Chinapfanne gab. Ich weiß nicht, ob das eine besondere Tradition dieser Veranstaltung ist, sozusagen um das anwesende Personal (Kameraleute, Fahrer usw.) zu versorgen oder ob so etwas eine allgemeinere Tradition für Medienveranstaltungen ist („Backstage“-Zugang ist ja bei solchen Veranstaltungen immer ein besonders Privileg). Jedenfalls konnte man dort wenigstens mal was essen.
Die Atmosphäre auf der Feier war schon etwas merkwürdig. Man hatte irgendwie das Gefühl, dass sich hier ein paar Medienleute, die sich alle kannten, selbst feierten. Es gab neben den etwas langweiligen Medienleuten allerdings auch ein paar nette andere Preisträger bzw. Nominierte. So unterhielten sich Kurt und ich einige Zeit mit den Leuten von Tunespoon, ein paar Studenten der Fachhochschule Furtwangen.
Kurt und ich übernachteten auf Schloss Bensberg und wurden dann am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück, bei dem ich sogar in den Genuss von Kombucha kam, zum Kölner Hauptbahnhof zurückgeshuttlet. Von dort ging es nach Berlin mit einem kurzen Zwischenstopp in Hannover, wo ein Kamerateam von SAT.1 auf uns wartete und vor dem Hauptbahnhof noch ein paar Aufnahmen von den Preisen und uns machte. Diese Aufnahmen wurden dann am Abend in den SAT.1-Nachrichten ausgestrahlt.

Wikimedia Deutschland, Quadrophenia

Heute fand die Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland in der c-base statt. Das ist der Förderverein für freies Wissen im Wikipedia-Umfeld. Die Veranstaltung zog sich ziemlich hin, aber schließlich war es geschafft: der neue Vorstand war gewählt. Viel verändern wird sich wahrscheinlich nicht, weil der geschäftsführende Vorstand gleich geblieben ist. Neuerungen gibt es nur bei den Beisitzern: Ich bin mit von der Partie. Mal sehen, wie es wird! Für den Fall, dass ich nicht gewählt werden sollte, hatte ich mir während der Sitzung schon mal eine Selbstvorstellungsseite in der samoanischen Wikipedia gebastelt.
Abends wurde noch gegrillt. Ich habe mich irgendwann abgesetzt und bin durch das abendliche Berlin ins Berliner Chaos geradelt, wo heute Quadrophenia gegeben werden soll.
Einstweilen eine Leseempfehlung aus dem Club: Atombombe über Bord!.
Der Film ist dann tatsächlich gelaufen. Es handelt sich um einen Film über die 1960er Jahre und besonders über die Mod-Subkultur in England und über die Auseinandersetzungen zwischen Mods und Rockern; das Ganze mit der Musik von The Who. Etwas störend war, dass wir den Film nicht einheitlich auf Englisch gesehen haben, denn es waren nachträglich eingefügte Szenen auf Englisch dabei, so dass das Sprachen- und Stimmengewirr gerade am Anfang etwas verwirrend war. Ich gebe aber gern zu, dass das britische Englisch (teilweise mit starkem Akzent) schon etwas schwierig zu verstehen ist, aber Jimmys Mutter hätte ich schon gern auf Englisch schimpfen hören. Das Ende des Films ist übrigens etwas sonderbar.